Die Gamescom 2023 steht kurz bevor und damit ein Haufen neuer Spiele. Zum Zocken braucht es dafür die passende Hardware in Form eines Gaming-PCs oder Laptops. Wer sich die Hardware separat besorgt und selbst zusammen montiert, kann hier im Vergleich zu Fertig-PCs ordentlich Geld sparen. Allerdings ist dann der zeitliche wie nervliche Aufwand bisher nicht berücksichtigt.
2022 war es noch günstiger, einen bereits vorkonfigurierten Gaming-PC zu bestellen, als sich die einzelnen Komponenten zu kaufen und den Rechner selbst zusammenzubauen. Der Preistreiber waren damals Grafikkarten (Ratgeber), die weit über ihrer UVP verkauft wurden. So kostete eine Nvidia RTX 3060 Ti (Testbericht) einzeln 770 Euro statt knapp 400 Euro UVP. Fertig-PC-Hersteller hatten sich jedoch vor dem Preisanstieg mit Grafikkarten eingedeckt und waren mit ihren Systemen damit günstiger als Selbstbau-Konfigurationen.
Doch die Nachfrage am PC-Markt hat sich innerhalb des letzten Jahres komplett verändert. Auch die Xbox Series X (Testbericht) und Playstation 5 (Testbericht) sind jetzt zuverlässig lieferbar. Um zu überprüfen, ob sich Selbstbau wieder lohnt, stellen wir nun Konfigurationen für Selbstbau und vorkonfigurierte Fertigsysteme gegenüber.
Für diesen Ratgeber haben wir den aktuellen Markt der vorkonfigurierten Computer unter die Lupe genommen und die Kosten der einzelnen Komponenten über den TechStage Preisvergleich preislich überprüft. Dabei haben sich die Preisbereiche ab 500 Euro, 1000 Euro und 2000 Euro als sinnvoll herausgestellt, also vom Systeme vom Budget-Bereich bis zum High-End-Bereich.
Preisbereiche
Computer unter 500 Euro sind oft mit veralteter Hardware oder nur mit einem schwachen integrierten Grafikchip ausgestattet. Somit eignen sie sich eher für den Office-Einsatz als zum Zocken, weshalb wir diesen Preisbereich hier außen vor lassen und bei 500 Euro beginnen. Erst dort sind Konfigurationen mit dedizierter Grafikkarte (GPU) möglich, was für die meisten Spiele essenziell ist. Auf einem solchen System laufen viele Spiele in Full-HD; gegebenenfalls muss man noch ein paar Abstriche bei den Grafikoptionen machen. Zum Teil greifen PC-Hersteller hier noch auf Grafikkarten aus 2021 zurück.
Bei einem Budget von 1000 Euro gibt es einen relevanten Leistungssprung, der Hardware-Konfigurationen für Spielen in WQHD-Auflösung (2560 × 1440p) ermöglicht. Hier liegt auch das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, denn das Gebotene ist preislich ausgewogen und der Sprung von 1080p auf 1440p schlägt sich mit 500 Euro Preisdifferenz nieder. Für den Auflösungssprung auf 2160p, also 4K, muss man hingegen deutlich tiefer in den Geldbeutel greifen und immerhin 2000 Euro hinlegen, also die Ausgaben zu einem WQHD-PC nochmals verdoppeln. Dafür spielen die Komponenten und deren Leistung dann aber auch im High-End-Bereich mit und werden über viele Jahre hohen Spielgenuss bringen.
Natürlich kann man auch noch deutlich mehr als 2000 Euro ausgeben, womit man noch wesentlich kraftvollere Hardware erhält. Die Aufpreise für das Leistungsplus sind allerdings enorm und können in den fünfstelligen Bereich gehen. Daher eignen sich solche Systeme vorwiegend für Gaming-Enthusiasten und nicht für den Hobby-Gamer.
Fertige Konfigurationen sind aber leider nicht immer ideal austariert. In vielen Computern haben wir eine zu schwache CPU oder ein unterdimensioniertes Mainboard gefunden. Unsere Tipps und Vergleiche im Folgenden sollten helfen, eine gute Gaming-PC-Konfiguration zu finden.
Wie viel gebe ich wofür aus?
Damit die Konfiguration auch das gewünschte Ergebnis bringt, ist Ausgewogenheit gerade bei Prozessor (CPU) und Grafikkarte (GPU) entscheidend. Ist die GPU im Verhältnis zur CPU zu schwach, bildet sie einen Flaschenhals (Bottleneck) und kann die CPU in Spielen ausbremsen. Gleichzeitig kann eine überlastete CPU auch dazu führen, dass die GPU schneller rechnen will, aber nicht kann, da die CPU mit den anderen notwendigen Berechnungen nicht nachkommt. So kann trotz der leistungsstärkeren Komponente das Endergebnis schlechter sein, als hätte man eine etwas schwächere GPU gewählt und das damit gesparte Geld in die CPU investiert. Deswegen haben wir bei unserer Empfehlung darauf geachtet, dass alle Komponenten in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.
Der Prozessor ist hauptsächlich dafür verantwortlich, Prozesse im Hintergrund zu koordinieren. In Spielen läuft hier alles zusammen, etwa die Verarbeitung der Eingaben von Spielern oder die Berechnung von Aktionen von Fußgängern oder Straßenverkehr per künstlicher Intelligenz.
Im Bereich der für PC-Spiele relevanten x86-Architektur konkurrieren AMD und Intel. Die Unterschiede, gerade in der Single-Core-Leistung, sind über die Jahre immer kleiner geworden. Je nach Preisbereich bietet AMD aber nach wie vor eine bessere Multi-Core-Performance als Intel, was sich primär in den Anwendungen und Spielen auszahlt, die auf die Verwendung vieler Kerne optimiert sind.
Die Grafikkarte ist primär für grafische Prozesse verantwortlich, berechnet also die Grafik des Spiels. Dazu gehören Texturen, Schatten und Lichteffekte, die je nach Auflösung mehr Rechenpower benötigen.
Dafür bringen diskrete Grafiklösungen einen eigenen, schnelleren Videospeicher (VRAM) mit. Diese sind außerdem über den schnellen PCI-Express-Anschluss angebunden, was nötig ist, um Inhalte möglichst verzögerungsfrei darzustellen. Je nach Leistung wird eine direkte Stromversorgung am Netzteil per 6-Pin oder sogar 8-Pin-Anschluss benötigt – und eben ein entsprechend dimensioniertes Netzteil. Mehr zu dedizierten Grafikkarten zeigen wir im Ratgeber Grafikkarten: Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für Full-HD, WQHD & 4K.
Speicher
Neben CPU und GPU ist eine Festplatte erforderlich, auf der das Betriebssystem läuft und auf der man seine Daten speichert. Es gibt zwei Arten von Festplatten: SSDs und HDDs. SSD-Festplatten sind sehr schnell im Lesen und Schreiben von Daten und beschleunigen Datenaustausch und Systemstart. Durch das Fehlen mechanischer Bestandteile sind sie nicht stoßempfindlich.
Zu beachten sind die 2 unterschiedlichen Typen von SSDs – die, die per SATA angeschlossen sind und „nur“ bis 500 MByte/s lesen und schreiben, sowie die per PCIe angebundenen und bis zu mehreren GByte/s schnellen NVMe-SSDs. Günstige und schnelle M.2 NVMe-Module mit 1 TByte sind mittlerweile bereits ab 40 Euro erhältlich. In unserer Bestenliste NVMe finden sich zudem die besten NVMe-SSDs. HDDs sind nur als sehr große Datenspeicher, beispielsweise für Backups, sinnvoll. Der immer kleiner werdende Preisunterschied und die gleichzeitigen Vorteile sprechen aber grundsätzlich für die SSD als ideales Speichermedium, welche den HDDs daher vorzuziehen sind.
RAM
Heutige Konfigurationen sollten aufgrund der gestiegenen Anforderungen mit mehr als 8 GByte RAM bestückt sein. Gerade AMD Ryzen-CPUs profitieren bei ihrer Leistung von Dual-Channel RAM, also der Verwendung von 2 Arbeitsspeicher-Riegeln. DDR4 RAM ist deutlich im Preis gefallen – die Zeiten, in denen ein 16 GByte Kit weit über 100 Euro kostet, sind lange vorbei. Heute liegt der Preis hier um 40 Euro, je nach Taktfrequenz, Timings und ob eine hübsche, aber technisch unnötige RGB-Beleuchtung verbaut ist. In unserem Ratgeber RAM erklären wir übersichtlich alle Details zur Komponente RAM. Zudem zeigen wir, worauf es beim Kauf von Arbeitsspeicher ankommt und für wen sich ein Upgrade lohnt.
Mainboard
Auf dem Mainboard läuft alles zusammen, dort werden nicht nur die RAM-Sticks und Festplatten eingesteckt, sondern auch Grafikkarte und CPU. Für letztere besitzt jedes Mainboard einen Chipsatz, welcher von der Plattform des CPU-Herstellers und der CPU abhängt.
Bei Intel ist das LGA1200 oder LGA1700 mit den Chipsätzen der Z-Serie (High-End), der H-Serie (Mittelklasse ohne Übertaktungs-Support; wenn 10 in Bezeichnung, dann Budget) und der B-Serie (Business). AMD nutzt die Plattform AM4 oder AM5 mit den Chipsätzen der A-Serie (Einstieg; nicht zu empfehlen), der B-Serie (Mittelklasse) und der X-Serie (High-End). Diese kosten unterschiedlich viel, wobei man die Hauptplatine trotz ihrer Wichtigkeit nicht überschätzen, aber auch nicht unterschätzen sollte.
Meist haben Mainboards um 100 Euro die beste Preis-Leistung und sind deshalb eher zu empfehlen. Hier bieten die Hersteller zuverlässige, zukunftssichere Boards, die aber um einige Funktionen der High-End-Klasse beschnitten sind und mit denen womöglich sogar leichtes Übertakten möglich ist.
Gehäuse
Beim Gehäuse kann man nach Belieben entscheiden, welches man aus welchen Gründen bevorzugt – Design ist bekanntlich eine Frage des Geschmacks. Wenn Gehäuse nur beim Fertig-PC-Hersteller verfügbar sind, haben wir im Text einen Hinweis hinzugefügt und das System ohne Gehäuse konfiguriert. Hier kann man das Gehäuse nach Wunsch hinzu konfigurieren, womit sich der Endpreis des Systems je nach Wahl verändert. Wichtig ist, dass die Größe dem Formfaktor des Mainboards entspricht und man alle Teile unterbringen kann.
Außerdem sollte man darauf achten, dass das Gehäuse ausreichend Luftdurchlässe bietet, vordergründig vorn und hinten, um einen guten Airflow zu garantieren. Meist reicht ein günstiges Gehäuse unter 80 Euro, wie das Endorfy Ventum 200 Air für 61 Euro, wodurch das verbliebene Geld in bessere Hardware investiert werden kann.
Netzteil
Abschließend benötigt man für das System noch ein Netzteil, das die Komponenten adäquat mit Strom versorgt, ausreichende Reserven besitzt, sowie leise und effizient ist. Wichtig ist hierbei allen voran, dass das 80-Plus-Zertikat angegeben ist, das mit steigender Effizienz Beinamen, wie Gold oder Platinum erhält. Das vorgegebene Minimum des Zertifikats 80 Plus ohne Beinamen steht für 80 % Effizienz. Bei einem 500 Euro-System empfiehlt sich meist ein Netzteil um 500 W, bei 1000 Euro über 600 W und bei 2000 über 700 W. All dies ist im Detail aber abhängig von den konkret verbauten Komponenten, die eine unterschiedliche Leistungsaufnahme haben.
Bei Unsicherheit, wie hoch die Leistung des Netzteils sein sollte, hilft insbesondere der Netzteilkalkulator des Herstellers Be Quiet. Da der sehr vorsichtig rechnet, ist man anschließend auf der sicheren Seite. Daneben kann man noch wählen zwischen Netzteilen mit fest verbauten Kabeln und solchen, die teil- oder vollmodular sind. Das kann hauptsächlich für Kabelmanagement und Schönbauen von Relevanz sein.
Gaming-PCs ab 500 Euro
CPU-seitig passt bei Selbstbau-PCs um 500 Euro eine CPU von Intels i3- oder AMDs Ryzen 3-Serie ins Budget. Zu den Vierkernern kann sich dann eine GTX 1650 oder eine AMD RX 6400 gesellen, die preislich bei circa 170 Euro liegen. Insgesamt findet sich hier eine solide Grundausstattung, die für das Zocken bei 1080p (Full-HD) ausreicht. Für das Spielen in WQHD (1440p) oder gar 4K (2160p) müssen aber je nach Spiel Auflösung und weitere Optionen deutlich heruntergeschraubt werden. E-Sports-Titel wie CSGO, Fortnite oder Overwatch 2 sollten aber auch in höherer Auflösung kein Problem für das kostengünstige System darstellen. Die Plattformen der Systeme sind eine gute Basis für spätere Aufrüstung von GPU oder CPU und sollte für einige Jahre ausreichen. Worauf es ankommt und welche Werte man kennen muss, um eine möglichst gute Konfiguration für die eigenen Bedürfnisse und Ansprüche zusammenzustellen, zeigt unser Ratgeber Gaming-PC für Einsteiger – worauf achten?
Ein Fertig-PC für rund 500 Euro ist hingegen oft keine gute Wahl. Hier finden wir ältere Prozessoren aus AMDs 3., 4. oder 5. Generation (aktuell ist die 7. Generation) sowie 10. bis 12. Generation von Intel Core i3 oder i5. Teilweise sind Systeme nur mit der integrierten Grafik ausgestattet.
Über 500 Euro finden sich dann GT 1630, RX 6400, GTX 1650 oder RTX 3050. Die PCs mit GT 1630 oder iGPU sind dabei nicht zu empfehlen. Hier ist es sinnvoller eine Konfiguration mit Nvidia GTX 1650 oder einer AMD RX 6400 zu wählen und dafür 50 bis 150 Euro mehr auszugeben, um damit auch insgesamt zukunftsfähige Komponenten zu erhalten.
Beispielsweise findet sich der Gaming-PC Allround AN02 bei One.de für 599 Euro, der im Selbstbau nach unserem Preisvergleich der Komponenten ohne Gehäuse nur bei 470 Euro liegt (Stand 16.08.2023). Je nach Wahl des Gehäuses steigt der Preis.
Gaming-PCs ab 1000 Euro
Im Bereich um 1000 Euro erreichen wir den Sweetspot im Preis-Leistungs-Verhältnis. Hier bekommt man solide, je nach Spiel bei maximalen Einstellungen WQHD-taugliche Hardware, die Spaß macht und nicht zu sehr an den Geldbeutel geht. Wer selbst baut, kann hier einen Ryzen 5 oder einen i5 erwarten – Sechs- bis Zehn-Kern-CPUs mit genug Power für die Mittelklasse. In puncto Grafikkarte reicht das Budget mittlerweile für eine AMD Radeon RX 6800XT, die mit üppigen 16 GByte VRAM ausgestattet ist, oder sogar für die neue Nvidia RTX 4070, die über 12 GByte VRAM verfügt.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis spricht angesichts des größeren Videospeichers für die AMD Karte, wobei im Gegensatz zur Vorjahresgeneration hier auch Nvidia aufgeholt hat. Möchte man aber insbesondere Funktionen wie Raytracing oder DLSS nutzen, so ist man bei Nvidia als direkter Entwickler dieser Lösungen besser aufgehoben. Wem weder AMD noch Nvidia zusagen, dem bietet sich hier alternativ Intel an (ja, die machen mittlerweile nicht mehr nur CPUs), die mit der A750 eine preislich passende GPU im Sortiment haben. Der Hersteller hat aber erst vor einiger Zeit begonnen, auch Grafikkarten zu produzieren und verbaute zuvor nur integrierte Grafikchips in seine Core i-Prozessoren.
In vorkonfigurierten Gaming-PCs um 1000 Euro verbauen die Hersteller Prozessor-seitig zumeist Intel Core i5 oder ältere i7, bei AMD Ryzen 5 oder Ryzen 7. Mit mindestens sechs Kernen hat man hier ein gutes Grundgerüst für die nächsten Jahre, sowie mit der Plattform Spielraum für spätere Aufrüstung. Bei der GPU sind die AMD RX 6650XT oder eine Nvidia RTX3060, wobei die Nvidia-Karte dieses Mal beim Videospeicher mit 12 GByte besser ausgestattet ist. Vereinzelt verirren sich auch noch die älteren GTX 1660 oder 1650-Karten in die Konfigurationen, die jedoch bei der Leistung aufgrund des Alters klar das Nachsehen haben.
Manche Fertig-PC-Hersteller verbauen in einigen ihrer Systeme zudem auch über 1000 Euro noch Budget-Mainboards. Dazu gehören bei AMD CPUs Hauptplatinen mit A520-Chipsatz. Solche Mainboards lassen kaum Spielraum für Aufrüstung und bieten nur wenige Anschlüsse. Dadurch sind sie nicht zukunftssicher und eignen sich auch nicht für Übertaktung. Über 1000 Euro sollten Budget-Boards gemieden werden, weshalb solche Fertig-PCs nicht zu empfehlen sind.
Ein solides System ist etwa der HP Victus 15L Gaming Desktop TG02-1200ng ab 970 Euro. Kauft man die gleichen Teile einzeln und baut selbst zusammen, spart man laut Preisvergleich fast 204 Euro und zahlt nur 775 Euro. Vergleichen wir die verbauten Teile des ebenfalls 950 Euro teuren Gaming PC Premium AN03 von One.de in unserem Preisvergleich, dann ist der Selbstbau mit 805 Euro um 145 Euro günstiger. (Stand: 16.08.2023)
Gaming-PCs ab 2000 Euro
Für 2000 Euro befindet man sich bereits im Einstieg zur High-End-Klasse und bekommt Hardware, die 4K locker schafft. Im Selbstbau kann man bei der CPU mit einem Intel i5-13600KF rechnen. Der 14-Kerner mit 20 Threads läuft bei einer TDP von 125W und bei Maximum Turbo Power mit 181W. Eine Alternative, aber die deutlich schlechtere Wahl, wäre der AMD Ryzen 7 5800X3D, der mit 105W eine geringere TDP, aber auch nur 8 Kerne und 16 Threads hat.
Im Bereich der GPU hat man die Wahl zwischen einer Nvidia RTX 4070 Ti oder einer AMD RX 7900XT. Die AMD-Karte ist dabei aufgrund ihres 20 GB großen Videospeichers der Nvidia-Karte mit 12 GB Videospeicher vorzuziehen. Die RX 7900XT ist dabei sogar noch etwas leistungsfähiger und effizienter – unter Vollast werden lediglich knapp 300W verbraucht. Für Nvidia sprechen auch hier insbesondere die zusätzlichen Features, wie Raytracing oder deren besserer Umsetzung.
Der Markt der Fertig-PCs fördert hier meist aufseiten der CPU AMD Ryzen 7 oder Ryzen 9, sowie Intel Core i7 zutage. Dazu gesellen sich 16 oder sogar 32 GByte Arbeitsspeicher und eine Nvidia RTX 4070 Ti. Systeme mit den Vorgängerkarten RTX 3070, 3080 oder 3080 Ti sollte man hingegen bei gleichem Preis meiden, da die Karten EOL (End of Lifetime) sind und nicht mehr produziert werden, weil es neuere Alternativen gibt. Wenn es günstiger sein muss, dann raten wir zur RTX 4070, aber nicht zu Karten aus der 3000er-Generation. Insgesamt sind die Abstriche gegenüber dem Selbstbau hier nicht so groß, wie in unteren Preisklassen – mit 4070 Ti oder 7900XT ist ein Fertig-PC bei 2000 Euro gut ausgestattet.
One.de hat den Gaming-PC Ultra AR06 im Angebot, der beim letzten Mal noch bei stattlichen 1999 Euro lag. Nun kostet der fertige PC knapp 550 Euro weniger und liegt bei 1450 Euro. Im Selbstbau spart man sich fast 342 Euro. Für die Einzelkomponenten ohne Gehäuse werden bei Geizhals nämlich nur knapp 1108 Euro fällig (Stand: 16.08.2023). Im System ist statt zuvor der AMD RX 7900 XT nun eine Nvidia RTX 4070 verbaut, die ebenfalls sehr stark ist. CPU-seitig bleibt aber weiterhin nur ein Ryzen 5. Selbstbauer sollten daher bei dieser Konfiguration definitiv eine stärkere CPU nachrüsten, um im Verhältnis zur Grafikkarte keinen Flaschenhals zu erzeugen. Die Ersparnis zum Fertig-PC sollte dafür aber ausreichend Spielraum lassen.
Für knapp 2000 Euro bekommt man nun im High-End-PC Ultra IN29 von One.de eine starke i7-CPU von Intel, satte 32 GByte an Arbeitsspeicher und eine Nvidia RTX 4070 – aufseiten der Grafikkarte ist der Sprung von 1450 Euro auf 1950 Euro also nicht bemerkbar. Preistreiber ist hier vorwiegend die Wasserkühlung, der schnellere, aber teure DDR5-RAM und das damit höherpreisige Mainboard. Das System aber ist von der Komponentenwahl ausgewogen. Preislich kommt man im Selbstbau aber auch hier deutlich günstiger auf 1625 Euro. Das sind fast 325 Euro weniger, also eine Ersparnis von knapp 17 Prozent.
Alternative: Gaming-Laptops, Handhelds & Co.
Eine ebenfalls fertige Lösung zum Zocken sind Gaming-Laptops. Hier bekommt man mittlerweile starke Prozessoren mit dedizierten Grafikkarten bis zu Nvidia RTX 4090 - wobei diese nach wie vor weniger Leistung als ihre Desktop-Pendants haben. Das liegt daran, dass in solch kleinen Gehäusen natürlich weniger Spielraum für Kühlmöglichkeiten vorhanden ist und auch eine halbwegs annehmbare Akkulaufzeit bedacht werden muss. Zudem ist nicht so viel Leistung nötig, um die kleineren Laptop-Bildschirme zu bespielen.
Preislich interessant sind hier etwa das Asus Rog Zephyurs G14 für 1499 Euro, das Acer Nitro 5 AN-515 für nur 899 Euro oder das Gaming-Convertible Asus Rog Flow X13 ab 1153 Euro, das mit einem besonders dünnen Gehäuse daherkommt und dessen Touchdisplay 360 Grad klappbar ist.
Neben diesen Geräten mit Windows als Betriebssystem gibt es mittlerweile auch Gaming-Chromebooks, wie das Lenovo IdeaPad 5i für 529 Euro oder das Asus Vibe CX55 Flip. Diese haben eine RGB-beleuchtete Tastatur und ein pfeilschnelles Display mit bis zu 144 Hertz Bildwiederholrate. Im Unterschied zu Windows laufen Spiele hier aber nicht lokal, sondern per Cloud über Dienste wie Xbox Cloud Gaming, was je nach Internetverbindung genauso zuverlässig funktioniert. Mehr zu ChromeOS, seine Besonderheiten und passende Geräte zeigt unser Ratgeber Chrome OS: Einfach, sicher, zuverlässig – so gut ist die Windows-Alternative. Die bekannteste Gerätekategorie mit ChromeOS – die Chromebooks – haben wir uns konkret im Ratgeber Laptop in günstig: Chromebooks als flotte Windows-Alternative ab 169 Euro angesehen.
Fazit
Selbstbau lohnt sich in jedem Fall wieder – viele Komponenten, die vor einem Jahr teils über ihrer UVP lagen, sind nun deutlich günstiger. Unser Fazit aus dem Beitrag vom letzten Jahr ist also nicht mehr gültig. Zudem gibt es unter 500 Euro keine zum Zocken geeigneten Fertig-PCs, da die dort verbauten Komponenten zu schwach sind – hier sollte also ohnehin selbst Hand angelegt werden. In höheren Preisbereichen sind sie hingegen eine bequeme Lösung für alle, die sich den Zusammenbau eines Gaming-PCs selbst nicht zutrauen oder Zeit und Arbeit sparen wollen. Hinzu kommt bei Fertig-PCs zudem eine Garantie, die meist länger als die der Einzelkomponenten gilt. Das ist allerdings mit einem Aufpreis von grob um 10 bis 20 Prozent verbunden, den man bereit sein muss, zu zahlen.
Author: George Roberts
Last Updated: 1704414721
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