Finanzkrise, Eurokrise, Corona, Krieg – und schwächelnde Konjunktur: In den vergangenen 15 Jahren bis hinein in die Gegenwart waren Anleger so manches Mal mit Situationen großer Unsicherheit konfrontiert. Vor allem, wer stark in Aktien investiert hatte, musste einiges an Schwankungen beim Wert mitmachen.
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Gerade in solchen Momenten wünschen sich viele Anleger mehr Stabilität im Portfolio – und nicht wenige greifen dabei auf Gold zurück. Was Du zum Edelmetall wissen musst und wie Du Gold am besten kaufen kannst, erklären wir in diesem Ratgeber.
Warum sollte man Gold kaufen? Argumente für (und gegen) eine Geldanlage in Goldbarren und Münzen
Gold vermittelt Anlegern vor allem eins: Sicherheit. Es gilt als Rohstoff, der immer einen gewissen Eigenwert erhält – allein schon deshalb, weil die Ressource knapp ist. Zudem wissen wir, dass Gold eine lange Tradition als Tausch- oder Zahlungsmittel hat: Bereits die alten Ägypter nutzten Gold für ihre Geschäfte.
Falls Du Dich für Gold interessierst, mach Dir zunächst klar, warum Du das Edelmetall gern Dein Eigentum nennen möchtest – und welche Nachteile sich womöglich dabei ergeben.
Gold als Krisenwährung
Wirtschaftskrisen, Kriege, Pandemien gibt es nicht erst seit 15 Jahren – im Gegenteil. Sie kommen immer wieder, und das seit Jahrhunderten. Wer auf die Goldnachfrage gerade in Krisenzeiten blickt, wird feststellen, dass das Edelmetall gerade dann äußerst beliebt war. Wenn gedrucktes Geld durch Inflation an Wert verliert, bestimmte Währungen vielleicht nicht mehr akzeptiert werden, ist in der Regel Gold der Geldersatz.
Wertaufbewahrungsmittel
Gold ist eine knappe Ressource. Das allein führt bereits dazu, dass Gold stets einen gewissen Eigenwert behält. Wertaufbewahrungsmittel heißt auch: Eine krasse Entwertung von Gold, eine Hyperinflation, haben wir – im Gegensatz zu Geld – niemals betrachtet. Keine Zentralbank kann Gold einfach so nachdrucken. Auch deshalb kann man also davon ausgehen, dass Gold immer einen gewissen Wert hat – wenngleich auch Gold im Wert schwanken kann, je nach Nachfrage.
Zahlungsmittel
Ein Supermarktkassierer würde Dich wahrscheinlich komisch ansehen, wenn Du Deinen Einkauf am Wochenende mit einem kleinen Stückchen Gold begleichen wolltest. Ein alltägliches Zahlungsmittel ist Gold also eher nicht. Wenn wir von Gold als Zahlungsmittel sprechen, denken wir wieder an den Extremfall, etwa der völligen Entwertung von Papiergeld. In dem Fall könnte Gold als vorübergehende Währung einspringen.
Steuerfreiheit
Hast Du Goldbarren oder Goldmünzen in Deinem Tresor und hältst Du sie mindestens 12 Monate, bevor Du sie wieder verkaufst, ist der Erlös steuerfrei. Auf den „schnellen“ Gewinn (innerhalb eines Jahres) würde Einkommenssteuer fällig, wenn Du mehr als 600 Euro einnimmst (Freigrenze). Anders als bei Wertpapieren zählt der Verkauf von physischem Gold als privates Veräußerungsgeschäft.
Portfolio mit weniger Wertschwankungen
Gold kann ein schwankungsanfälliges Anlageportfolio ein bisschen „beruhigen“, allzu große Ausreißer in der Kursentwicklung also abfedern. Denn oftmals steigt die Nachfrage nach Gold und damit auch sein Preis, je unsicherer es gerade am Kapitalmarkt zugeht.
So stieg etwa der Preis für 31,1 Gramm Gold (eine Feinunze) im ersten Pandemie-Sommer Mitte August 2020 auf rund 1.730 Euro – das bisherige Allzeithoch. Im März 2022, kurz nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine, stieg der Goldpreis vorübergehend auf 1.840 Euro je Feinunze.
Zum Vergleich: Der MSCI-Word-Aktienindex erreicht im März 2020 seinen Tiefpunkt und rutschte im März 2022 erneut vorübergehend ab. Die Wertentwicklung von Gold zu weltweiten Aktien verhielt sich also entgegengesetzt.
Experten sprechen daher oft von der Möglichkeit, bis zu 10 Prozent seines investierten Geldes in Gold zu halten, um das Portfolio zu stabilisieren. Zum Thema Beimischung von Gold liest Du mehr weiter unten.
Rendite
Anlegern, denen es vor allem um die Rendite geht, sind bei Gold dagegen nicht unbedingt richtig. Ein Blick auf lange Zeitreihen zeigt, dass im Zeitraum der letzten knapp 50 Jahre Gold mehr geschwankt und eine geringere Jahresrendite eingefahren hat als ein weltweit ausgerichtetes Aktienportfolio.
Das mag auch daran liegen, dass hinter der Weltwirtschaft auf lange Sicht Innovation und Wirtschaftswachstum stehen, während es bei Gold eher um den Knappheitsgedanken und die Sicherheit geht.
Mehr zur Rendite von Gold versus internationalen Aktien liest Du weiter unten.
Lagerung
Hast Du Goldbarren oder Goldmünzen gekauft, solltest Du diese nicht einfach in der Nachttischschublade liegen lassen, sondern sicher verwahren. Überlege, ob Du einen Safe für zu Hause anschaffst oder das Gold bei einer Bank im Schließfach aufbewahrst. Beides ist mit Kosten verbunden. Ein Tresor hat gewisse Anschaffungskosten, ein Schließfach kann je nach Bank schon mal 80 Euro im Jahr kosten.
Physisches Gold kaufen
Es gibt ein paar Möglichkeiten, physisches Gold zu kaufen. Etwa in Form von Goldbarren oder Goldmünzen, Goldgranulat oder Goldtafeln.
An dieser Stelle liefern wir Dir eine kleine Übersicht, was es mit diesen physischen Formen auf sich hat. Alle Details liest Du im eigenen Ratgeber „Physisches Gold kaufen“.
Goldbarren kaufen
Goldbarren gibt es in unterschiedlichen Formaten, von einem Gramm bis zu mehr als einem Kilogramm. Gängig für Gold ist das Maß Unze, genauer Feinunze, das sind 31,1 Gramm. Es gibt geprägte oder gegossene Goldbarren – welchen Du kaufst, ist aber Geschmackssache.
Goldmünzen kaufen
Goldliebhaber kaufen statt Barren gerne Goldmünzen. Es gibt verschiedene Motive. International geläufige und anerkannte Münzen sind der Krügerrand, das Maple Leaf (Deutsch: Ahornblatt) oder der American Eagel. Wie Barren gibt es auch Goldmünzen in unterschiedlichen Größen bzw. Gewichten.
Goldgranulat kaufen
Goldgranulat, das sind kleine Goldstückchen, die oft in einem Fläschchen aufbewahrt werden. Sie sind oft Reste aus Altgoldbeständen. Experten raten Privatanlegern eher von dieser Art von Gold ab. Denn nicht nur der Kauf, sondern auch der Verkauf kann schwierig werden.
Tafelbarren kaufen
Tafelbarren sind ein „Paket“ von mehreren 1-Gramm-Barren, also zum Beispiel 50 oder 100 Mal 1 Gramm. Laut Gold.de gibt es zwei Hersteller von Goldtafeln: ESG/Valcambi und Heimerle + Meule. Mit Tafelbarren lässt sich womöglich etwas Geld sparen.
Mit ETCs in Gold investieren
Neben physischem Gold kannst Du auch in Wertpapiere (Zertifikate) investieren, die den Preis für Gold nachempfinden, sogenannte Exchange Traded Commodities, börsengehandelte Rohstoffe (ETCs). Der Herausgeber eines ETC auf Gold garantiert Dir also die Wertentwicklung einer Unze Gold, ohne dass Du das Gold besitzen musst.
Gold-ETCs kommen für Dich unter anderem dann in Frage, wenn Du wenig Lust hast, Dir einen Tresor oder ein Schließfach bei der Bank zuzulegen. Du kannst ETCs bei Deiner Bank oder Deinem Broker an der Börse kaufen und hast dann den Gesamtwert Deines Depots in der Depotübersicht immer direkt im Blick.
Achte bei den ETCs aber darauf, dass sie mit physischem Gold besichert sind. Das ist wichtig, weil ETCs anders als börsengehandelte Indexfonds (ETFs) kein Sondervermögen sind. Geht der Herausgeber pleite, ist Dein Geld also theoretisch futsch. Sind die ETCs aber mit physischem Gold hinterlegt, hast Du einen Anspruch auf Auslieferung dieses Goldes.
Bekannte physisch besicherte ETCs auf Gold sind etwa Xetra Gold (ISIN: DE000A0S9GB0) oder Euwax Gold (ISIN: DE000EWG0LD1). Bei solchen ETCs gelten dieselben Steuerregeln wie für physisches Gold. Gewinne sind steuerfrei, wenn Du das Wertpapier mindestens ein Jahr lang im Depot gehalten hast.
Ist es sinnvoll, Gold zu kaufen?
Ob und wie viel Gold Du sinnvollerweise kaufst, hängt ganz von Deinen Beweggründen ab. Frag Dich also zunächst: Möchtest Du Gold
- als Sicherheit für den Krisenfall,
- als Wertaufbewahrungsmittel, weil Du eine anhaltende sehr hohe Inflation fürchtest
- zur Stabilisierung Deines Aktien-Portfolios, um allzu große Wertschwankungen etwas abzufedern oder
- rein der Rendite wegen?
Denkst Du an Sicherheit oder Werterhalt, ist die Menge an Gold, die Du erwirbst, wahrscheinlich von Deinem persönlichen Empfinden abhängig. Du solltest nachts gut schlafen können.
Die richtige Anlagesumme für den Goldkauf
In der Tabelle wird deutlich, dass Gold über die ganz lange Frist – von 1975 bis heute – im jährlichen Durchschnitt etwa die Hälfte an Rendite eingebracht hat als ein weltweites Aktienportfolio (Kosten nicht eingerechnet).
Dennoch hat der Goldpreis im Durchschnitt mehr im Wert geschwankt – ist also öfter mal nach oben, aber auch unten ausgerissen. Ausgehend davon müsste man sagen: Gold allein der Rendite wegen zu kaufen, scheint weniger sinnvoll.
Rendite und Schwankung von Gold und Aktien (1975 bis 2022)1
Möchtest Du Dein bestehendes (Aktien)-Portfolio etwas schwankungsfester machen? Unsere Berechnungen bestätigen, was auch viele Experten sagen: Es erscheint sinnvoll, Deinem Anlagevermögens bis zu 10 Prozent Gold beizumischen. Du verringerst die Schwankungsbreite Deiner Anlage, ohne viel Rendite aufzugeben.
Wie viel Rendite bringt Gold?
Wie oben gezeigt, hat ein weltweites Aktienportfolio bei der Rendite über einen langen Zeitraum klar dies Nase vorn. Dies verdeutlicht auch unsere Grafik.
Anders sieht es aus, wenn Du kürzere Zeiträume anschaust, die vor allem in der jüngeren Vergangenheit liegen.
- Rechnet man über die vergangenen 22 Jahre, ab der Jahrtausendwende, hatte Gold deutlich die Nase vorn.
- Ab 2008, dem Jahr der Finanzkrise, gerechnet, schnitt Gold noch etwas besser ab als ein globaler Aktienkorb.
- Insbesondere in den vergangenen 10 Jahren entwickelte sich der internationale Aktienkorb deutliche besser im Wert als Gold.
Durchschnittliche Jahresrendite und Schwankung von Gold und Aktien, verschiedene Zeiträume
Beachte aber: Niemand kann vorab wissen, wie sich ein Markt entwickelt und was in der Zukunft sein wird. Auch deshalb halten wir mehr davon, sich auf die lange Frist zu konzentrieren.
Aktueller Goldkurs und Goldpreisentwicklung
Seit Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 ist die Nachfrage nach Gold spürbar gestiegen. So erreichte der Goldkurs am 11. August 2020 seinen vorläufigen Höchststand: Eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) kostete damals knapp 1.720 Euro.
Diesen Wert überschritt der Goldpreis am 15. März 2022. Damals war Russland gerade in die Ukraine einmarschiert und man verstand, dass es sich um einen länger anhaltenden Krieg handeln würde. Eine Feinunze Gold kostete damals gut 1.875 Euro. Ende Februar 2023 liegt der Goldpreis wieder näher am recht hohen Stand vom August 2020.
Deutlich wird in der Grafik auch, dass zum Höhepunkt der Euro-Krise 2012 der Goldpreis in die Höhe schoss.
Unklar ist dagegen, wie sich der Goldpreis künftig entwickelt. Das hängt wohl einmal davon ab, ob bzw. wann die jetzige Unsicherheit am Markt nachlässt. Auch der Dollarkurs könnte entscheidend sein. Denn historisch betrachtet, ging der Goldkurs oft nach unten, wenn der Dollarkurs stieg.
Anleger in Euro müssen zudem die Wechselkursschwankungen in Kauf nehmen. Gibt der Euro gegenüber dem Dollar nach, wie zuletzt, kostet Gold mehr.
Den reinen Zahlen zufolge stieg die Nachfrage nach Gold im ersten Quartal 2022 stark an. Laut World Gold Council lag sie um 5 Prozent höher als im Vorjahr. Zuflüsse gab es vor allem bei Wertpapieren (ETCs) auf Gold. Die Lobbyorganisation wie auch einige Goldhändler und Investmentfonds gehen von einer weiter anhaltenden Nachfrage nach Gold aus.
Als Verbraucherschützer müssen wir jedoch warnen. Denn die Vergangenheitswerte sind keine Garantie für die Zukunft. Klare Prognosen abzugeben, ist daher wenig seriös.
Wo kannst Du Gold kaufen?
Es gibt zwei Möglichkeiten, wo Du physisches Gold – also Barren oder Münzen – kaufen kannst: Bei niedergelassenen, etablierten Händlern wie Pro Aurum oder Degussa. Oder im Internet bei seriösen Händlern. Diese findest Du am ehesten über gute Vergleichsseiten, etwa gold.de oder gold-preisvergleich.de.
Gold online kaufen
Im Vergleich zum niedergelassenen Goldhändler hat der Online-Kauf den Vorteil, dass Du in der Regel bessere Preise bekommst. Die Margen, die die Online-Händler nehmen, liegen normalerweise unter denen der etablierten Gold-Läden.
Wenn Du online kaufen möchtest, achte auf einige Punkte.
- Entscheidend ist, dass Du einen seriösen Goldhändler ausfindig machst. Schaue dazu, ob der Händler Mitglied im Berufsverband des deutschen Münzenfachhandels ist. In dem Fall garantiert er unter anderem für die Echtheit der Münzen oder Barren und dafür, sich „moralisch und kaufmännisch korrekt zu verhalten“. Das ist umso wichtiger, da Du Münzen und Barren normalerweise per Vorkasse bezahlst. Dem Verkäufer musst Du also vertrauen können.
- Achte außerdem auf die Versandkosten. Manche Vergleichsportale listen diese nicht mit auf – dabei können sie sich stark unterscheiden und den Kauf unnötig teuer machen.
- Schließlich sollte der Kaufpreis aktuell sein; schau, ob Du Datum und Uhrzeit findest.
Gold an der Börse kaufen
Gold-ETCs bekommst Du an der Börse. Am einfachsten kaufst Du die Zertifikate über Dein Wertpapierdepot bei der Bank. Auch mancher spezialisierte Wertpapier-Broker ermöglicht den Kauf von Gold-ETCs. Bei Scalable Capital Free Broker oder Just Trade gibt es zum Beispiel Euwax Gold. Wirf einen Blick auf unseren Vergleich der besten Online-Broker 2022.
Um den Gold ETC zu kaufen, gib in der Suchleiste die Kennnummer des Zertifikats ein. Bei Euwax Gold ist das zum Beispiel die ISIN: DE000EWG0LD1, bei Xetra Gold ist es die ISIN: DE000A0S9GB0. Ein Zertifikat Xetra Gold kostete am 25. Mai 55,78 Euro. Du kannst also vergleichsweise „günstig“ am Goldpreis teilhaben.
Du kannst eingeben, wie viele Stück Du kaufen möchtest. Als Börsenplätze kommen neben Xetra selbst etwa die in Berlin ansässige Tradegate, die Hamburger LS Exchange oder die Plattform Gettex der Münchner Börse infrage. Checke vor dem Kauf noch die Kaufkosten. Meist gibt es eine Ordergebühr der Bank (des Brokers) und ggf. eine extra Börsengebühr.
Das kannst Du aus dem Text mitnehmen
Gold ist besonders in Krisenzeiten gefragt. Vielen Anlegern gibt der Gedanke an Gold im Safe Sicherheit. Eine Reserve also, die seit Jahrtausenden als Wertaufbewahrungs- und Zahlungsmittel etabliert ist und aufgrund seiner Endlichkeit auch niemals völlig den Wert verlieren dürfte.
Weil sich der Goldpreis traditionell entgegengesetzt zum Aktienmarkt verhält, suchen Anleger mit Gold im Portfolio auch nach einer gewissen Stabilität. Die Geldanlage schwankt also etwas weniger. Experten raten zu einer Beimischung von Gold bis zu 10 Prozent der gesamten Geldanlage.
Du kannst entweder physisches Gold kaufen – Goldbarren oder Münzen. Oder Du kaufst Gold an der Börse über besondere Zertifikate, auch ETCs genannte. Sie bilden die Goldpreisentwicklung nach. Wähle aber nur Zertifikate, bei denen Du auch einen Lieferanspruch auf Gold hast.
Wer Gold allein wegen der Rendite kaufen will, sollte hingegen vorsichtig sein. Denn in der langen Frist hat Gold mehr geschwankt und eine geringe Rendite gebracht als ein weltweiter Aktienkorb. Für kürzere Anlagezeiträume hatte Gold in der Vergangenheit dagegen auch mal die Nase vorn.
Die aktuellen Höchstpreise bei Gold sind einer steigenden Nachfrage geschuldet. Grund dafür dürften die Unsicherheiten während der Corona-Krise, der Krieg Russlands gegen die Ukraine und Ängste vor einer Rezession sein. Wie es bei der Goldpreisentwicklung weitergeht, lässt sich seriös jedoch nicht beantworten.
Häufige Fragen zu Gold
Wie hoch ist die Goldmenge weltweit?
Daten zu Goldmenge, Angebot und Nachfrage liefert unter anderem der World Gold Council, eine Lobbyorganisation der Goldbergbauindustrie. Demnach wurden bis 2021 insgesamt rund 205.000 Tonnen Gold geschürft, das entspricht einem Würfel mit einer Seitenlänge von 22 Metern.
Im Jahr 2021 wurden rund 3.500 Tonnen Gold neu geschürft, das ist nicht wenig, allerdings lag die Menge auch schon einmal höher. Gleichzeitig lag die Nachfrage nach Gold bei rund 4.000 Tonnen. Die Nachfrage konnte also nur bedient werden, indem auch recyceltes Gold mit angeboten wurde.
Wie bildet sich der Goldpreis?
Der Goldpreis bildet sich durch Angebot und Nachfrage. Das Angebot an Gold wächst jährlich durch Gold, das neu geschürft wird. Dazu kommt recyceltes Altgold, das pro Jahr mehr als eine Tonne zusätzliches Angebot ausmacht.
Was die Nachfrage angeht, gibt es vier Gruppen. Die Schmuckproduzenten machen die größte aus, es folgen Investoren und Privatanleger, für viele vielleicht überraschend schließen sich die Zentralbanken an, die Gold als Sicherheit halten – und schließlich fragt auch der Technologiesektor Gold nach. Details gibt es beim World Gold Council.
Unze Gold und Feinunze Gold – was ist der Unterschied?
Eine Unze ist zunächst einmal eine Gewichtseinheit, die oft im angelsächsischen Raum benutzt wird (ounce) – für Lebensmittel oder Flüssigkeiten. Sie entspricht einem Gewicht von gut 28 Gramm. Die Feinunze hingegen wird nur bei Edelmetallen verwendet und entspricht exakt 31,1034768 Gramm dieses Edelmetalls.
Das heißt auch: Bei Goldmünzen, die andere Metalle beigemischt haben (etwa der Krügerrand, der mit Kupfer versetzt ist), besagt das Gewicht Feinunze, dass der Goldanteil der Münze bei genau 31,1034768 Gramm liegt.
Kann ich Gold anonym kaufen?
Nur bis zu einem Gegenwert von weniger als 2.000 Euro. Diese Grenze war zum 1. Januar 2020 gesenkt worden von zuvor 10.000 Euro. Wer Gold für mehr als 2.000 Euro kauft, muss sich dagegen ausweisen – das gilt auch für den Online-Kauf. So will man Geldwäsche vermeiden. Mehr zum Thema erfährst Du in unserem Ratgeber Gold anonym kaufen.
Wie kann ich Gold versichern?
Über die Hausratversicherung. Das ist auch sinnvoll, vor allem, wenn Du Gold zu Hause aufbewahrst. Gold gehört dabei zu den Wertsachen, die meist bis zu 25 Prozent Deiner Versicherungssumme versichert sind.
Ein Beispiel: Bei einer 70 m² großen Wohnung beträgt die Versicherungssumme 70 x 650 Euro = 45.500 Euro. Davon 25 Prozent sind geringe 11.375 Euro. Hier kannst Du mit Deiner Versicherung absprechen, ob sie auch mehr versichert.
Die Obergrenze liegt jedoch häufig maximal bei 20.000 Euro. Besprich auch mit Versicherung, wie Du Dein Gold ordnungsgemäß verwahrst und es mit Fotos dokumentierst.
Wie muss ich Gold versteuern?
Verkaufst Du physisches Gold oder Gold-ETCs inkl. Lieferanspruch auf physisches Gold mit Gewinn, zahlst Du auf diesen unter Umständen Einkommensteuer. Diese fällt dann an, wenn Du das Gold oder den Gold-ETC weniger als ein Jahr lang gehalten hast und insgesamt mehr als 600 Euro Erlös eingestrichen hast. In der Steuererklärung ist der Gewinn als „privates Veräußerungsgeschäft“ einzutragen.
Author: Sarah Hall
Last Updated: 1700123881
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